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Alpencross Ortler extrem 2006 – 2. Etappe

16. Juli 2006: 80 km 2600 hm Über Eisjöchl und auf Waalwege in den Vinschgau

Fotoalbum

Um 8:45 Uhr brachen wir zum Eisjöchl (2.908 m) auf. Wir kamen zuerst an dem Bergdorf Lazins vorbei bevor wir kurz darauf die Lazzinser Alm erreichten. Ab hier galt es 1000 Höhenmeter zu schieben. Der Weg zum Eisjöchl ist phantastisch. Er schlängelt sich durchweg steil den Berg hoch, manchmal muss das Bike über Felsstufen gehoben werden. Je höher wir kamen, umso schöner wurde die Aussicht zurück ins Pfelderer Tal. Ein paar Ziegen entschlossen sich spontan, Steffen zu folgen. Ob er sein früheres Leben mit Heidi in den Schweizer Bergen verbracht hat, ist mir leider nicht bekannt.
Auf der Stettiner Hütte machten wir eine kurze Rast bevor wir die letzten Meter hinauf zum Eisjöchl angingen. Von dort hatten wir eine gigantische Aussicht ins Pfossental. Die ersten Meter mussten wir noch schieben, aber kurz darauf erwartete uns ein geiler Trail hinab zum Eishof. Von dort ging es auf Schotter bis zum Parkplatz “Jägerrast” und ab da auf Asphalt hinab ins Schnalstal.
Wir bogen bei Altrateis auf den Waalweg nach Tschars ab. Die Waalwege wurden angelegt um die Plantagen des Vinschgaus zu bewässern. Es handelt sich hierbei um sehr schmale (!) Wege neben einem Wasserlauf. Was uns hier erwartete war absolute Spitze. Auf der einen Seite der Wasserlauf, auf der anderen Seite ein Steilhang. Wir fuhren um das Schloss Juval (Messners bescheidene Hütte) und dann hinab nach Tschars. Für mich war diese Sektion das i-Tüpfelchen auf eine wunderschöne Etappe. (Edit 2024: Dieser Weg dürfte mitterlweile verboten sein – ich glaube er war es damals schon).
Im Vinschgau fuhren wir bei 32° C auf dem Radweg durch die Apfelplantagen nach Prad. Hier erwartete uns noch ein Anstieg auf der Stiflser Joch Passstraße von 600 Höhenmeter bis nach Trafoi. Zum Glück lag die Straße bereits im Schatten. Auf dem Weg nach Trafoi trafen wir auf drei Polen, die mit dem Trekkingrad unterwegs waren. Jeder von ihnen hatte auf seinem Rad vorne zwei und hinten drei Satteltaschen! Sie saßen da am Bach und kochten sich gerade eine Suppe. Das Leben kann so einfach und doch so schön sein!
In Trafoi wollte ich eigentlich im Hotel “Bellavista” von Gustav Thöni übernachten, die wimmelten uns jedoch ab. Angeblich alles voll! So übernachteten wir in einem Garni, geführt von sehr komischen Wirtsleuten. Ich musste unweigerlich an das Motel aus dem Film “Psycho” denken. Bevor wir unser Zimmer bezogen, zischten wir noch schnell ein Bier und Steffen fragte den Wirt, ob es im Dorf irgendwo einen “guten Italiener” gäbe. Ich hätte fast mein Weizen vor Lachen ausgespiehen, konnte mich aber beim Anblick des Wirtes gerade noch beherrschen. Wir aßen jedenfalls jeder einen Riesenteller Spaghetti und anschließend noch eine Grande Pizza.

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