15. Juli 2006: 56 km 2800 hm Über die Schneebergscharte ins Pfelderer Tal
Wir übernachteten im Gasthof Klammer, einer von vier Frauen geführten Pension. Weder das Essen noch der Service waren berauschend. Als wir abends ankamen, war es recht frisch und regnete leicht.
Der Morgen jedoch bescherte uns einen wolkenlosen Himmel. Dummerweise litt ich unter einer leichten Bronchitis, Bindehautentzündung und einem entzündeten Ohrläppchen. Zu guter Letzt musste ich mich drei Tage vorher einer Wurzelbehandlung (die dritte in drei Wochen) unterziehen. Leichte Zahnschmerzen, vor allem bei Belastung kamen also auch noch dazu. Eigentlich keine si guten körperlichen Voraussetzungen, was da auf uns warten würde. So genau wussten wir es nicht. Also los …
Um 8:00 Uhr starteten Steffen und ich Richtung Schneebergscharte (2.726 m). Leider fanden gleichzeitig sowohl die Tour de France als auch die Bike Transalp Challenge (TAC) statt, sodass zu unserer Tour außer ein paar Kühen keine Zuschauer an der Strecke standen. Statt der Straße durch das Ridnauntal zu folgen, fuhren wir gleich bergauf nach Stransens und Rapont. Hier erwartete uns der erste kurze Trailabschnitt. Ich war mir anfangs noch total unsicher, das Biken mit dem Rucksack auch noch vollkommen ungewohnt. Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass wir mit dem kompletten Marschgepäck unterwegs waren. Am Ende des Tales ging es gleich auf steilen Abschnitten richtig zur Sache, Kette links! Nach dem ersten knackigen Anstieg fuhren wir auf Schotter der Lazzacher Alm (Poschhaus) entgegen.
Nach einer zünftigen Brotzeit (Apfelsaftschorle und Powerbar), gingen wir die mühsame Schlepperei hinauf zur Schneebergscharte an. Dabei mussten wir über 700 hm bewältigen und mein Zahn pochte. Oben auf der schmalen Scharte genossen wir erst einmal die phantastische Aussicht sowohl zurück ins Ridnauntal als auch in das vor uns liegende Passeirer Tal. Dort hinab wartete der erste Trail auf uns. Mit jedem Meter fanden wir zu unserer gewohnten Routine zurück, um die fahrtechnischen Herausforderungen auf dem schmalen Weg zu meistern. Ab der Schneeberghütte wählten wir den Knappenweg hinab zur Timmelsjoch-Straße. Einfach Klasse! Leider sind wir Dösköppe irrtümlich direkt von der Gostalm runter auf die Passstraße. Somit haben wir wohl etliche Trailkilometer verschenkt und mussten viele Höhenmeter auf der Straße vernichten, bevor wir ab Rabenstein endlich auf dem “E5” hinab nach Moos im Passeier fahren konnten.
Dort stärkten wir uns erneut mit einem Energieriegel, bevor wir hinauf nach Pfelders starteten. Wir wählten auch hier statt der Straße eine Alternativroute mit mehr Höhenmetern. Warum einfach, wenn’s auch schwierig geht? So sind wir bei sengender Hitze über den Gasthof Bruggstein nach Innerhütt. Wir mussten jedoch so viel trinken, dass wir unsere Flaschen auf einem Bauernhof -argwöhnig beobachet von zwei Hunden- an einem Gartenschlauch wieder auffüllen mussten.
Um 16:30 Uhr kamen wir in Pfelders an und quartierten uns im Pfelderer Hof ein. Nach einem Radler und einem Stück Kuchen bezogen wir unser Zimmer. Steffen chillte ein wenig, während ich noch etwas spazieren ging und den Weg Richtung Eisjöchel, dem Höhepunkt der nächsten Etappe, ausfindig machte.