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Maratona dles Dolomites 2014

Nach der passablen Premiere beim Dreiländergiro bin ich voller Zuversicht zur Maratona gereist. Mein Plan war eine Zeit von 5:50 ins Ziel zu bringen, also eine bescheidene Verbesserung von sieben Minuten. Das sollte machbar sein. Ich fühlte mich gut.
Natürlich hatte ich wieder diverse Möglichkeiten nicht ausgelassen, mir es trotzdem schwerer zu machen als notwendig. So überließ ich generös Tilli und Pierre ein riesiges DZ mit Balkon. Unser Zimmer hatte eher den Charakter einer Doppelzelle (dafür 1,75 EUR pro Nacht gespart –Yeah!). Vor dem Einfahren am Samstag musste ich mit Entsetzen feststellen, dass die Hose meiner Wahl nicht im Gepäck war. Tilli bot mir eine seiner Hosen an (der Streber hatte natürlich wieder mehrere dabei). Das fachmännische Publikum bestätigte mir eine gute Figur in der Hose. Also entschied ich mich für „Gut Aussehen“!
Sonntag 5:30 Uhr: Wir rollen zu viert an den Start und ich merke, dass irgendetwas anders ist als sonst. Ich merke, dass ich mein Handy nicht eingepackt habe, fahre aber trotzdem los. Über die Mür del Giat geht es bergab in den Selle Italia Block. Eine lustige Schweizerin im Dirndl ist der Eye Catcher des 2. Startblocks. Italiener im Rentneralter wetteifern um ein Foto mit ihr. Noch fast eine Stunde warten, es ist ungewöhnlich warm. Ich treffe Michael und wir schwätzen ein wenig. Wenige Minuten nach dem Startschuss (war eher eine explodierende Bombe), ging es los: Überholen war erst Mal angesagt.
Die Sellaronda lief voll nach Plan. Auf dem Weg zum Giau überkamen mich plötzlich Schmerzen, angefangen vom rechten Oberschenkel, die sich in Schlangenlinien das komplette Bein abwärts ausbreiteten. Hatte ich so auch noch nie. Die erste Hälfte des Giau immer noch im Soll, sank dann zuerst die Trittfrequenz und wenig später auch die Leistung. So quälte ich mich über den Falzarego und Valparola hinab nach La Villa. Zum Schluss noch über die „Katzenmauer“ und bei Wind und einsetzendem Regen ins Ziel nach Corvara. Jetzt galt nur noch zu retten, was zu retten war. Nämlich die Schallmauer von sechs Stunden. Im Ziel hatte ich dann genau 5:59, war zwei Minuten langsamer als 2013 und neun Minuten über meinem persönlichen Ziel. Mehr war heute nicht drin. Hätte ich die Möglichkeit gehabt eine SMS zu verschicken, hätte ich meiner Frau noch mit der Startnummer am Lenker mitgeteilt, dass ich das Rad an den Nagel hänge –ein für alle Mal! Zum Glück hatte ich kein Handy mit …

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