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Stoneman Taurista

22. Juli 2022: Stoneman über die Hohen Tauern: 130 km 4500 hm

Fotoalbum

Nach dem Dolomiti und Glaciara folgte nach einem Jahr Stoneman-Pause der Taurista.

Ein Stoneman in Österreich? Wie soll das denn gehen? Mountainbiken auf Trails und sogar auf Schotter ist in Österreich weitestgehend verboten. Aber dann fährt man halt einfach durch einen Bike-Park. Leider war der jedoch zu meiner Zeit geschlossen.

Ich wählte Altenmark im Pongau als Startort. Hier kommt man zwei mal durch und kann somit, falls es notwendig sein sollte, abbrechen. Dieses Mal wanderte ich – wie beim Dolomiti und Glaciara – nicht am Vortag. Stattdessen fuhr ich mit dem Mountainbike zum idyllischen Zauchensee. Es war für abends Gewitter gemeldet. Auch für den nächsten Tag waren ab dem späten Nachmittag Gewitter gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt würde ich wahrscheinlich gerade am höchsten und einsamsten Punkt sein. Naja lassen wir es mal auf uns zukommen.

Los gings um kurz nach 6 Uhr. Das ist für mich als Langschläfer schon das erste größere Hindernis. Sitze ich aber einmal auf dem Rad, dann werde ich recht schnell munter. Die erste Stempelstelle war bereits nach 5 km beim Berggasthof Sattelbauer. Dorthin führt erst eine kleine asphaltierte Straße. Der Downhill nach Flachau verlief auf Schotter. Eigentlich würde man jetzt auf einen Berg und danach runter auf Trails des Bike-Parks nach Wagrain fahren. Für mich ging es leider auf Asphalt (Radweg) und im Gegenwind nach Moos, wo der Anstieg zum Hochgründeck begann. Das Hochgründeck war eine Alternative damals, weil der Bike Park nicht befahren werden konnte. Hier ging es nur darum Höhenmeter zusammen zu bekommen. Man fährt auf öden Waldwegen hinauf. Es war schwül und ich sah nur Bäume. Mit jedem Höhenmeter kam die Wolkendecke immer näher. Bis ich sie schließlich kurz vor dem Gipfel durchbrach. Die Aussicht war gewaltig. Unter mir die Wolken und in der Ferne Hochkönig und Dachstein. An der Hütte traf ich drei weitere Biker, die den Taurista in drei Tagen fuhren. Ich machte mein zweites Loch, eiste mich schnell los und fuhr weiter. Das Schlimme war, dass ich den halben Aufstieg jetzt identisch wieder zurück nach unten fahren musste. Schotter. Nebelsuppe. Wald. Das ging bis nach Eben im Pongau.

Dort ging es weiter auf Schotter zum Rossbrand. Nein, es war sogar ein kurzer, verwurzelten Uphill Trail dabei, der mich leicht stürzen ließ. Auf dem Gipfel befindet sich der dritte Kontrollpunkt. Von hier hat man eine schönen Aussicht auf den Dachstein. Der folgende Downhill bestand wie zu erwarten meist aus Waldautobahn. Nur kurz vor dem Mandelberg, einem sehr idyllischen Ort, war ein kleiner Trail. Rasant ging es weiter hinab nach Mandling. Von hier führt eine weitere Schotterpiste auf einen nichtssagenden Hügel. Hier hat man einfach 300 Höhenmeter eingebaut. Man könnte diese Schikane auch auf der Straße mit weniger Höhenmeter umfahren.

Jetzt brannte die Sonne unerbittlich und der Monsteranstieg zu den Hohen Tauern, genauer gesagt nach Obertauern stand bevor. Fahrtechnisch einfach fuhr ich schwitzend auf einem Sträßchen zur Vögeialm, wo die vierte Stempelstelle steht. Ich kurbelte ganz langsam hinauf. Oben hätte ich mich eigentlich verpflegen müssen. Die Gewittergefahr und nur noch der Übergang nach Obertauern ließen mich alle verlockenden Einkehrmöglichkeiten ignorieren. Das war ein Fehler. Jetzt kam der richtig anstrengende Part. Erst musste ich eine sacksteile Schotterpiste zum Oberhüttensee meistern. Dann folgte die Schiebestrecke zum Skigebiet von Obertauern. Hier verläuft der Stoneman endlich auf einem Trail. Und ich musste schieben, weil ich a) zu schwach war und b) er bergauf führte. Wenige Teile konnte ich zum Glück fahren, vor allem hinab nach Obertauern. Jetzt ist es nicht mehr weit zum Johannesfall, der letzten Stempelstelle, dachte ich mir. Weit war es tatsächlich nicht. Aber jetzt folgten doch unerwartet Trails und zum Wasserfall sogar ein S4-Kaliber.

Der Johannesfall ist schon sehr beeindruckend. Dass sie hier die Strecke des Stoneman zugelassen haben, grenzt schon an ein Wunder. Ab hier ging es entlang der Nördliche Taurach wieder hinab in den Pongau. An ein paar Höfen vorbei ging es aber wellig wieder nach Altenmark, das ich jetzt doch stark herbeisehnte.

Das Gewitter kam tatsächlich, aber erst am Abend, als ich schon wieder in Sicherheit war. Und ich hatte den dritten Stein in Gold.

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