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Berner Dreigestirn 2014 – 1.Etappe

13. Juli 2014: 85 km 3300 hm Marathon-Etappe zum Aletschgletscher

Fotoalbum

Es schüttet aus Kübeln als wir aufstehen. Nach dem Frühstück in Simons Herberge lässt der Regen nach. In Regenklamotten fahren wir hinauf zum Grimsel (knapp 1700hm am Stück). Auf dem Weg dorthin treffen wir auf allerhand komische Gefährten. Verrückte Briten, die ihre Autos mit Wolle überzogen haben und als Ghostbuster umfunktionierte Krankenwagen. Dann taucht vor mir ein Rennradler aus dem Nebel auf. Er zieht einen Anhänger mit Gepäck hinter sich her. Der Regen ist inzwischen wieder stärker geworden.
Am Pass warte ich auf Zenon. Die Sicht ist quasi nicht vorhanden, dafür weht ein kühler Wind auf den nassen Körper. Nach anfänglicher Orientierungslosigkeit finden wir schließlich den Einstieg zu unserem Trail ins obere Rhonetal. Wir queren Restschneefelder und müssen anfangs noch etwas bergan schieben.
Dann geht es endlich abwärts und ich kann die Vorteile meines neuen Fullys genießen. Je tiefer wir kommen desto mehr reißt es auf. Prompt werde ich etwas übermütig und muss über den Lenker absteigen. Das ist bereits die Regel, dass ich mich auf der ersten Etappe erst mal mit dem Boden anfreunden muss.
Im Tal scheint die Sonne und wir düsen auf Radweg und Straße nach Lax. Dort verführt den Radler eine Gondel hinauf zum Kühboden. Wir können der Verlockung widerstehen und radeln die 1400 Höhenmeter. Gelegentliche Schauer sind eine willkommene Abkühlung. Der Weg zieht sich, es wird zäh. Von der Fischeralp geht es über Kühboden nur noch ein paar Meter hinauf zu einem ca. 1km langen abenteuerlichen Tunnel. Dieser spuckt uns dann direkt an der Gletscherstube am malerischen Märjelesee aus.
Heute ist WM Finale Argentinien-Deutschland. Wir sind demnach die einzigen Gäste und haben ein komplettes Lager für uns. Leider gibt es genauso wenig einen Fernseher wie eine Dusche, geschweige denn warmes Wasser. Wir vermissen dennoch nichts von Beidem.
Nach einem leckeren Abendessen unternehmen wir noch einen Abendspaziergang hinab zum Aletschgletscher. Danach schlafe ich tief und fest, so gut wie lange nicht mehr.

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