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Giro di Lago 2009 – 3. Etappe

22. September 2009: 50 km 1400 hm Über den Bergrücken des Monte Zugna mit Abfahrts-Desaster

Fotoalbum

Dieser Tag sollte es in sich haben. Bis zu unserem geplanten Etappenziel in Malcesine standen uns mehr als 3000 hm Berg im Weg. Dafür lockten aber auch zwei grandiose Trailabfahrten. Leider kam es anders.
Wir starteten aufgrund des bevorstehenden Pensums ungewöhnlich früh für unsere Verhältnisse. Auf der kühlen Abfahrt vom Passo Fugazze ließen Thorsi und ich es in Rennradmanier krachen. Ich möchte nicht wissen, wie unser Touren-Kringel der letzten beiden Tage auf Google-Earth aussehen würde. Wir fuhren heute nämlich zum dritten Mal durch Anghebini. Ist aber auch ein verdammt schönes Tal.
Wir wechselten die Talseite und fuhren auf Asphalt bis kurz vor Obra. Von dort begann die Auffahrt bzw. Aufstieg zum Passo Buole. Wir mussten dabei auf teilweiße nur fußbreitem Trail 400 hm bewältigen. Die ersten Meter wuchteten wir unsere Bikes den senkrechten Waldhang hinauf. Zum Glück konnte man dann auf dem Weg angenehm nach oben wandern. Als Abfahrt bietet dieser Trail lustige Momente, gerade weil er extrem schmal, aber fast ausschließlich auf Waldboden verläuft.
Die Fliegenplage am Pass ließ uns leider keine große Zeit für eine Pause, also fuhren wir auf einer Schotterpiste zur Malga Val di Gatto. Auf dem Weg dorthin verspürte ich bei voller Fahrt plötzlich einen brennenden Schmerz in meinem Nacken, zwei Sekunden später einen weiteren. Was zur Hölle …? Ich griff in mein Trikot und wurde ein weiteres Mal traktiert. Thorsi entfernte dann später eine Wespe aus meinem Kragen. Die Stiche beeinträchtigten offenbar meine Konzentration. Erst als wir das GPS-Orakel befragten, erkannten wir, dass wir 200 hm zu tief waren. Alles wieder zurück, die Zeit lief uns wieder mal davon. Von der Malge Val di Gatto zum Pra Bel mussten wir nochmal alle Schieberegister ziehen.
Nun erwarteten uns 1000 hm Singletrail bergab. Der schmale Pfad spuckte uns ohne Vorwarnung an einer steilen Felswand aus. Eben gerade noch im dichten Wald und nun ein imposanter Blick in die Tiefe. Noch ausgesetzter als der Foxi-Trail gingen wir die ersten Meter voll konzentriert an, grobes Geröll erschwerte die Bedingungen. Die heikelste Passage war überstanden, nur Zenon ließ etwas auf sich warten: “Ich bin da oben über den Lenker abgestiegen!” Mir rutschte das Herz in die Hose nach diesem Geständnis.
Der Trail wurde zum flowigen Waldpfad und wir ließen es laufen. Als Vorausfahrender ist man nicht immer im Vorteil. Ein plötzliches Knacken und es war passiert: Schaltauge gebrochen! Sowas hat man immer dabei, kein Problem! Es sollte aber auch passen, meins passte nicht. Übrigens ist es doof, wenn man in einer Spitzkehre keine Kette mehr hat und ins Leere tritt?
In Ala musste ich erst Mal den Frust bewältigen: Supermarkt, eine Cola und eine Tafel Schokolade – beides auf Ex! Die Situation verdauen und anpassen: Die Fahrt wird morgen soweit möglich mit einem Leihbike fortgesetzt. Also fuhr ich mit Bus und Bahn zum Auto in Nago und holte Thorsi und Zenon in Ala ab. Alle waren etwas niedergeschlagen: Wir wären liebend gerne die noch anstehenden 2000 hm über den Altissimo gefahren.

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