Einmal quer durch die Rhön – mit dem Mountainbike – von Süd nach Nord, genauer gesagt von Bad Kissingen (Bayern) nach Bad Salzungen ( Thüringen).
Gemeinsam mit meinem Bike-Buddy Tilly ging es morgens mit dem Auto nach Bad Kissingen. Wir hielten 8:30 Uhr für eine gute Startzeit. Der Buddy meinte wir würden einen 18er Schnitt fahren, also reicht locker für die 130km und 3400 hm. Irgendwie hab ich verpeilt, die richtige Weckzeit einzustellen. So schreckte ich um kurz nach 7 auf, um zu realisieren, dass mir gerade noch eine halbe Stunde blieb bis zum Abholen. Ohne Frühstück ging es dann demnach nach Bad Kissingen.
Dort parkten wir am Bahnhof und verpassten auch gleich den Einstieg in die Buchonia. Ausgerechnet am Tag und in der Nacht vorher beendete ausgiebiger Regen die Trockenzeit im Mai. Die Trails hätten so schön trocken sein können. Wir hatten überwiegend matschige Verhältnisse.
Die Route führte uns über steile Uphills (Trails) Richtung Bad Brückenau und weiter hinauf zum Kreuzberg, dem höchsten Punkt der Tour. Hinab nach Bischofsheim, wo wir unsere erste Pause in einem Cafe machten, nahmen wir den Flowtrail unter die Stollen. Die technischen Passagen lagen mir gar nicht, ich saß irgendwie zu kompakt auf dem Bike (da muss mehr Streckung rein). Bis jetzt kamen wir nicht so gut voran. Nach der Pause kam noch mal ein sehr langer Anstieg. Es folgten tolle Aussichten, ein wunderbarer Trail durch weiße Blüten von Bärlauch und ein Hundebiss. Leider verfehlten wir marginal die Streckenführung etwas und mussten ungeplant durch einen Bauernhof. Dort griffen uns tatsächlich zwei frei laufende Wachhunde an. Meiner war zum Glück etwas gemäßigter. Aber Tilli wurde vom Chef im Ring in die Wade gebissen. Ist auch viel mehr dran als bei mir.
Zwischenzeitlich hatten wir Thüringen erreicht. Wir fuhren großteils auf Schotterpisten, kurzweilig auf Trails und mit viel Panorama, auf und ab bis nach Dermbach. Seit einer Stunde gesellte sich leichter Nieselregen dazu. Unser Schnitt betrug bis hierhin ca. 15 km/h. Dementsprechend war die Zeit auch schon weit vorangeschritten. Wir hatten noch ca. 500 Hm und 30km vor uns, was eigentlich leicht zu schaffen gewesen wäre. Aber wir hatten keine Lust mehr und wollten auch nicht auf den letzten Zug zurück angewiesen sein. So beschlossen wir die Straße direkt nach Bad Salzungen zu nehmen. Nach 10 km erreichten wir den Bahnhof und nach 2x Umsteigen und 90 Minuten Bahnfahrt standen wir wieder am Auto.
Fazit: Für die Buchonia sollte sich man mehr Zeit nehmen, früher starten und mehr Pausen machen. Die Strecke enthält nicht viele Trails. Die Trails, die befahren werden, übersteigen S1 nicht. Die Pisten sind überwiegend naturbelassen und führen durch grüne Wiesen oder auf Hochebenen entlang. Es gibt reichlich Panorama auf den Höhen. Im Gegensatz zum Spessart, wo alles im Wald liegt, kann man auf der Strecke sehr weit blicken. Einkehren ist auf den wenigen Hütten, vor allem in der bayrischen und hessischen Rhön, möglich. In Thüringen wird es über weite Strecken einsam. Demnach sollte man für ausreichend Flüssigkeit und Brennstoff sorgen, entweder rechtzeitig oder genug einpacken.
Ich würde die Buchonia gerne nochmal fahren. Auch eine Kombination mit dem Rennsteig wäre möglich. Ist das in zwei Tagen machbar?