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Alpencross Ortler extrem 2006 – 6. Etappe

20. Juli 2006: 40 km 1800 hm Bochetta di Forcola, Dreisprachenspitze, Goldseetrail

Fotoalbum

Zum Frühstück gab es u.a. Tiramisu-Kuchen und ein wenig italienische Konversation mit der Wirtin.
Draußen pflegten wir unsere Bikes (Kette, Dämpfer, Gabel). Ich spendierte meiner XTR neue Beläge, machte ein zwei Bremsungen und los ging es zurück zum Stilfser Joch. Ich freute mich, Lucky bellen zu hören. Ein Tag vorher war die TAC auf dem gleichen Weg unterwegs, hinterließ aber bis auf ein paar Reifenabdrücke wenig Spuren. Auch alle Schilder waren bereits wieder abmontiert. So kurbelten wir bei Superwetter durch das Valle Forcola hinauf zur Bochetta di Forcola. Hier kam uns ein Schwabe entgegen, den wir drei Tage zuvor schon mal dort oben trafen. Er war einen Tag zuvor den Goldseetrail gefahren, den wir heute im Anschluss an die Bochetta fahren wollten. Auf der Bochetta trafen wir diesmal einige Biker, wir waren aber die einzigen die den Trail Richtung Umbrail fuhren. In dieser Richtung ist er ein 1a Flowtrail. Man muss kaum in die Pedale treten und kann so richtig schön den Pfad bis zum Umbrail hinab surfen. Steffen vergab ihm die Note “Eins mit Stern”.
Vom Umbrail kurbelten wir 200 Höhenmeter hinauf zum Stilfser Joch, um von dort wieder auf die Dreisprachenspitze zu schieben. Diesmal nahmen wir den Trail Richtung Norden, den Goldseeweg. Dieser Weg führt kilometerlang am Steilhang entlang, oftmals nicht einmal so breit wie ein Lenker. Im ersten Abschnitt hatten wir grandiose Tiefblicke ins Tal. Weitaus imposanter jedoch war das Ortlermassiv mit seinen Gletschern. Vor solch einer Kulisse bei diesem Superwetter einen der schönsten Trails der Alpen zu befahren, ist wohl der Traum eines jeden Bikers. Es war einfach perfekt! Mir kam es wie Stunden vor. Plötzlich tauchte vor uns eine Busladung Wanderer auf, die wir einen nach dem anderen auf diesem schmalen Pfad überholten. Freundlich und gelassen lief das Aufeinandertreffen ab, manchmal fuhren wir Minuten hinter einem Wanderer her. Vor der Furkelhütte wurde der Trail phasenweise sehr verblockt, sodass wir mit unseren Racefullies schieben mussten.
An der Furkelhütte schließlich machten wir eine Pause, und genossen den Ausblick zum mächtigen Ortler. Ich wollte dieses Mal nicht über die Skipiste nach Trafoi abfahren. Also nahmen wir den Weg 17, der doch recht anspruchsvoll war: Spitzkehren, Wurzeln, verblockte Passagen. Irgendwann bogen wir auf den Weg 5 (Trimm-Dich-Pfad) bis nach Trafoi ein. Alles in allem sind wir von der Bochetta di Frocola ca. 17 km Trail mehr oder weniger am Stück gefahren.
Von Trafoi sind wir dann erst auf der Straße nach Gomagoi runter und von dort nach Sulden wieder hoch gekurbelt. Es war wieder brütend heiß und mir ging mit der Zeit das Wasser aus. Es kam leider keine Möglichkeit mehr Getränke aufzufüllen. Am liebsten hätte ich aus einem Wassersprenger getrunken. In Sulden musste ich erst Mal eine Cola trinken, um dem Unterzucker entgegen zu wirken. Wir nahmen auch gleich die erste Pension direkt gegenüber vom Supermarkt. Es war noch recht früh am Abend, sodass wir unsere Klamotten wuschen und ein wenig chillten bevor wir zum Essen gingen.
Beim Abendessen besprachen wir die Strategie des nächsten Tages. Nach dem Madritschjoch, dem höchsten Punkt der Tour, wollten wir über die Furkelscharte ins Val di Sole. Das bedeutete aber einen Gletscher zu überqueren. Dieses Unterfangen wollten wir jedoch nur bei gutem Wetter, guter Physis und ausreichend Zeit riskieren. Wir mussten ja auch irgendwie wieder zurück nach Sterzing. Das wäre ohne einen Gewaltritt nicht möglich.

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