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Watzmann Mittelspitze (2713m)

03. Oktober 2014: Zur Mittelspitze und zurück Wimbachbrücke

Gemeinsam mit meiner Tochter fuhr ich am 02.10.2014 in die Ramsau bei Berchtesgaden. Wir stellten unser Auto am Parkplatz Wimbachbrücke ab und wanderten zum Watzmannhaus, wo wir im Lager übernachteten. Es hatte die Tage zuvor leicht geregnet und eine Kaltfront durchgezogen. Für den Tag der Deutschen Wiedervereinigung war Kaiserwetter vorhergesagt, allerdings mit sehr kühlen Temperaturen. Ich besorgte mir von Bekannten ein nicht mehr zeitgemäßes Klettersteigset, mit dem wir uns vorab erst vertraut machen mussten.

Nach dem Frühstück brachen wir auf zu unserer Watzmann-Premiere. Am Hocheck war ich schon früher mehrere Male und blickte jeweils mit Respekt und Wehmut auf die Route zur Watzmann Mittelspitze. Nach 1h standen wir schon am Hocheck und legten etwas ungeschickt unser Klettersteigset an. Die ersten Meter nach dem Hocheck verlangen vollste Konzentration. Es gilt erst eine steile Stufe abzuklettern, um dann einen ersten schmalen Grat zu meistern. Die folgenden Stellen überschreiten niemals den Schwierigkeitsgrad B. Gehgelände wechseln sich mit drahtseilgesicherten Passagen ab. Der Weg verläuft bis zur Mittelspitze meistens entweder direkt auf dem Grat oder in der Westseite des Watzmanns. Dabei kann man grandiose Tiefblicke ins Wimbachgries genießen. Aufgrund der Kaltfront waren einige Passagen mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Meine alten Trekking-Schuhe (nicht mal Kategorie B) waren teilweise mit der Situation überfordert, was durch Armarbeit ausgeglichen werden musste. Randnotiz: Mittlerweile wurden 100m Seil entfernt, um die Route schwieriger zu machen und sich überschätzende Bergsteiger im wahrsten Sinne des Wortes von der Überquerung abzuschrecken. Gerade in der Hochsaison muss die Bergwacht leider viel zu oft überforderte Bergsteiger vom Watzmanngrat oder aus dem Abstieg zur Südspitze zu bergen!

Wie überholten einige Überquerer, die sich natürlich mehr Zeit ließen. Vom Hocheck zur Mittelspitze (2713m) benötigten wir ca. 1h 40m. Dort machten wir eine kleine Pause und verfolgten wehmütig den Weg der Watzmann-Überquerer zur Südspitze. Das trauten wir uns heute noch nicht zu. Wir wollten wieder entspannt zurück zum Watzmannhaus und dort wieder übernachten. Als wir dort wieder ankamen war es jedoch erst Mittag. So entschieden wir nach einer kleinen Stärkung ins Tal abzusteigen. So konnten wir uns schon mal ein Bild von den Belastungen einer Watzmann-Überquerung machen. Denn auch wir mussten 2100 hm am Stück bergab laufen. Obwohl uns am Auto die Füße schmerzten fuhren wir auch noch 600 km nach Hause.

Die klassische Watzmannüberschreitung, die ich schon im Alter von 20 Jahren machen wollte, war jetzt nur noch eine Frage der Zeit.

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