3. Juli 2004: 60km 2500 hm über Fimberpass und durch Uina Schlucht in den Vinschgau
Wir standen um 7:00 Uhr auf und konnten es kaum glauben: Strahlend blauer Himmel. Leanders Equipment reduzierte sich auch an diesem Tag. Bereits am Morgen musste er zur Kenntnis nehmen, dass sein Pulsmesser die Strapazen des letzten Tages nicht überstanden hatte. Der Pulsmesser zeigte keine Werte mehr an – Flat Line! Um 9:20 Uhr machten wir uns nach einem reichhaltigen Frühstück auf den Weg hinab nach Ischgl. Wir kauften vorher in einem Bikeladen in Galtür eine neue Satteltasche.
Von Ischgl aus waren über 1200 Höhenmeter zum Fimberpass hinauf zu bewältigen. An der Heidelberger Hütte trafen wir Emil und Fossy, mit denen wir uns auf eine “Halbe” in der Sesvenna-Hütte verabredeten. Rauf auf den Fimberpass ging es erneut nur schiebend. Zu meinem Erstaunen war der Pass fast schneefrei, entgegen einigen Unkenrufen aus diversen Internetforen!
Leider hatte ich meine Bike-Handschuhe auf der Heidelberger Hütte vergessen. Nochmal runter wollte ich aber auch nicht. Die restlichen Tage fuhr ich ohne Handschuhe. Der folgende Trail hinab nach Ramosch war der reine Wahnsinn. Obwohl an machen Stellen ziemlich verblockt und steil, konnte ich fast alles fahren. An einer Alm wartete ich auf Christoph und Leander.
Wir zogen unsere Schuhe aus, legten uns in die warme Sonne und genossen das traumhafte Panorama. An diesem Tag war auf der Strecke viel los. Ständig trafen weitere Gruppen von Alpencrossern ein und man kam mit dem Einen oder Anderen ins Gespräch. Letztlich fuhr jeder wieder seines Weges.
Es folgte der Weg hinauf zur Uina-Schlucht: Das Highlight der gesamten Tour. Während Leander und ich die Schlucht in vollen Zügen genossen, machte Christoph die “Augen zu und durch”. Schwindelfrei macht diese Passage mehr Spaß! An einem Eisfeld kamen wir nochmal gehörig ins Schwitzen. Über dem Abgrund klebte da ein mehrere Meter langes Schneefeld in der Felswand. Auf dem Schneefeld war nur ein Fuß breit Platz. Mit dem Bike in der rechten Hand über dem Abgrund, setzten wir vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Die letzten Meter hinauf zum Schlinig-Pass waren dann wieder ein Kinderspiel.
Der Trail vom Pass zur Hütte zieht sich nochmal ganz schön in die Länge. Wir erreichten erst um 20:30 Uhr die Sesvenna-Hütte und bekamen nur mit viel Glück die letzten drei Schlafplätze. Duschen war nicht mehr möglich.
Wir tranken mit Fossy und Emil noch zwei Radler und legten uns um 00:30 Uhr zum Schlafen.