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Alpencross XL 2005 – 4. Etappe

21. August 2005: 60 km 2400 hm über das Pfunderer Joch in die Dolomiten

Fotoalbum

Der Tag begann mit Regen, zum Glück anfangs nur Nieselregen. Der Aufstieg zum Pfunderer Joch, dem höchsten Punkt der Tour, beträgt ca. 1100 Höhenmeter. Im unteren Teil forderte eine breite, unerbittlich steile, aber noch fahrbare Schotterpiste alles von uns ab. Bis zur verfallenen Brücke am Großbergbach konnten wir die ehemalige Militärpiste komplett fahren. Der folgende Trail war im oberen Teil nicht nur steil, sondern auch teilweise so verblockt, dass wir zum Schieben gezwungen wurden.
Auf dem Pfunderer Joch peitschte uns auf einmal der Regen von der Südseite ins Gesicht. Es erwartete uns ein genialer Trail, der trotz des Wetters mächtig Spaß machte. Leider war der Weg mit den vielen Spitzkehren vor der Weitenberg Alm übersät mit großen Gesteinsbrocken und sehr rutschig, so dass wir hier einiges bergab schieben mussten. Nach der Alm begann es nun Bindfäden zu regnen und wir fuhren über Pfunders hinab ins Pustertal. Ich wurde noch nie so nass!
Wir fuhren bis nach Ehrenburg. Der eigentliche Etappenort Ellen befand sich ca. 500 Höhenmeter oberhalb von Ehrenburg und verfügt über 4-5 Pensionen, von denen alle belegt waren. Aufgrund dieser Tatsache und der Regen(tor-)tour beschloss Gomez, in der nächsten Pension zu übernachten. Ich wollte die Etappe schon umplanen, als Steffen verlauten ließ, trotzdem nach Ellen hochfahren zu wollen. “Wir finden schon was, und wenn es ein Stall ist”. Diese Einstellung teilend trennten wir uns von Gomez.
So fuhren wir bei Dauerregen hinauf nach Ellen, um festzustellen, dass tatsächlich alles ausgebucht war. Nach diesem anstrengenden Uphill kam für uns eine Umkehr ins Tal nicht mehr in Frage. Als letzte Chance blieb uns noch die um weitere 500 Höhenmeter weiter oben gelegene Rastner Hütte. Der Wirt eines Gasthofes in Ellen rief auf der Hütte an und teilte uns mit, dass dort noch Platz wäre.
Nach einem Powerbar brachen wir über die Hospalm zur Hütte auf. An einer Abzweigung zur Starkenfelder Hütte folgten wir dem Schild zur Rastner Hütte. Diese Entscheidung war jedoch etwas unglücklich, da der Weg nur schiebend zu bewältigen war.
Um 16:30 Uhr erreichten wir schließlich vollkommen durchnässt die Hütte. Der Wirt bot uns sofort einen heißen Tee an. Nachdem wir unsere nassen Klamotten in den Trockenraum gehängt hatten, bezogen wir unser Zimmer. Das Zimmer war ein absoluter Traum. Es lief sogar die Heizung. Das Abendessen bestand aus Bandnudeln, Kotelett mit Kartoffeln und einem BERG Kaiserschmarrn. Hätte ich das gewusst, hätte ich von der Extraportion Nudeln, die ich mir vor dem Dessert noch mal bestellte, Abstand genommen. Ich wäre fast geplatzt! Wir gönnten uns jeder ein Bier, 1/4 Rotwein und zum Abschluss noch einen Grappa. Schließlich schickte ich Gomez eine SMS, dass wir uns am nächsten Tag in St. Ulrich träfen.

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