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Das Beste rausgeholt 2011 – 2. Etappe

4. September 2011: 45 km 1100 hm Von der Schwüle der Tropen in die Regenzeit

Fotoalbum

Buon Tsiorno – das Servicepersonal wünscht uns leicht lispelnd einen guten Morgen.
Das erste Stück von Serrada zum Dosso del Sommo bewältigen wir auf dem Downhill des Gibo Simoni Marathon, allerdings als Uphill. Luftfeuchtigkeit 100%, wir lösen uns förmlich in Wasserstoffatome auf. Oben am alten Forte Cherle (ehem. Festungswerk der Österreicher) werden Poserfotos geschossen bevor wir auf dem ersten Trail hinab zum Passo Coe fahren. Von hier aus gelangt man auch zum Monte Maggio. Diese Auffahrt ist jedoch für einen anderen Tag vorgesehen.
Leicht wellig fahren wir auf der Straße zur Cima Valbona und von dort auf einem weiteren Trail nach Tonezza. Ein auskunftsfreudiger Provinzpolizist erklärt mir den Weg. Ab da fahren wir auf dem Sentiero Excalibur zur Auffahrt zum Monte Cimone. Von dort haben wir einen grandiosen Tiefblick ins Val d’ Astico. Ein Denkmal erinnert an die Schlachten zwischen Italien und Österreich.
Der Einstieg zum Trail hinab nach Arsiero ist extrem steil, wir müssen die ersten 100hm schieben/tragen. Dann folgen schmale fahrbare Abschnitte am Steilhang, gefolgt von etlichen Spitzkehren. Ich gewöhne mich langsam an die technischen Herausforderungen, in meinem Element bin ich jedoch noch nicht. Auf ein paar verblockte Passagen folgen flowige Stücke, wir können alles fahren.
In Arsiero finden wir sofort eine schöne Unterkunft und checken ein. Die Rucksäcke lassen wir zurück, wir haben noch genug Zeit für einen Gipfel der Extraklasse und für Liebhaber von schwindelerregenden Trails. Kaum sind wir gestartet, fängt es an zu regnen. Der Regen wird stärker, kein Ende ist in Sicht. Wir kehren um und werden geduscht. Aussitzen hilft nichts, es hat sich eingeregnet. Auch bis in den Abend schüttet es. Diverse Wetterdienste künden für den nächsten Tag massive Regenfälle an.
Wir überlegen hin und her. Letzen Endes treffe ich die Entscheidung die Tour zu beenden und schlage den Vinschgau als Alternative vor. Dort werden sonnige und warme Tage vorhergesagt (so manchem Schönwetterfahrer sieht man die Erleichterung an). Schade für die Tour, ein einziger Regentag ist für mich normal kein Grund für ein Ende. Aus Rücksicht auf die Gruppe ist es aber wohl das Beste. In dieser Situation erinnere ich mich gerne an Steffens Spruch während einer dreitägigen Regenfahrt durch die Dolomiten: “Wir weichen keinen Meter von der geplanten Route ab”.

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