2. Juli 2004: 50 km 2200 hm durch knietiefen Schnee nach Galtür
Nur soviel vorne weg: Dieser Tag sollte es in sich haben!
Wir standen um 7:00 Uhr auf und machten uns um 9:20 Uhr bei Regen auf den Weg zum Kirstbergsattel. Wir fuhren über das Hasahüsli, wo wir eine kurze Rast machten und mal wieder das Klo aufgesucht werden musste, ins Silbertal. Am Ende des Tals war ein Fahren nicht mehr möglich und wir mussten unsere Bikes durch Bäche, Sumpf und Schnee tragen oder schieben. Das Wetter war so mies, dass wir von der Bergwelt um uns herum nichts wahrnahmen. Christoph und ich waren schon ziemlich missgelaunt wegen der vielen Schlepperei. Für Leander hingegen war das “Genau mein Ding!”.
Nassen Fußes überquerten wir das Silbertaler Winterjöchle (1945 m) und fuhren auf Trails hinab ins Schönverwalltal. Zum Glück hatte Leander vorher den gesamten Inhalt in seinen Rucksack verstaut, denn auf der Abfahrt ins Schönverwalltal verabschiedete sich seine Satteltasche auf Nimmerwiedersehen.
Das Verbellener Winterjöchle (2308m) war von Weitem nur als Eisberg zu erkennen! Diesmal nahm ich die Brücke über die Rosanna. Ein Jahr zuvor sind wir mit unseren Bikes durch den Bach. Das wäre diesmal aufgrund der Wassermassen gar nicht möglich gewesen. Nach der Brücke ging es sofort steil den Hang hinauf. Die meiste Zeit mussten wir unsere Bikes erneut tragen. Im tiefen Schnee folgten wir ein paar Spuren zum Pass hinauf zur Heilbronner Hütte.
Oben kam langsam die Sonne raus und wir machten uns sofort auf die Abfahrt nach Galtür. Das Wetter wurde mit jedem Höhenmeter bergab schöner und uns wärmer. In Galtür schien die Sonne fast von einem wolkenlosen Himmel. Ich fand die Pension vom Jahr zuvor. Die Wirtin wusch und trocknete uns sogar die Socken.
Wir waren ganz schön ausgehungert: Spaghetti und ein Wiener Schnitzel mit Pommes und Beilagensalat sollten den Hunger erst mal stillen.
Um 22:00 Uhr gingen die Lichter aus … schlafen mit vollem Bauch.