10. Juni 2003: 90 km 2800 hm über den Schrofenpass von Oberstdorf nach Galtür
Um 7.30 Uhr nahmen wir ein reichhaltiges Frühstück ein, um gestärkt den ersten schweren Tag in Angriff zu nehmen. Der Römerpfad aus der “Mountainbike” ist eigentlich für sechs Tage ausgelegt. Wir wollten ihn jedoch in fünf Tagen bewältigen. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor war die frühe Jahreszeit. Schließlich wird die Tour nicht vor Anfang Juli empfohlen. Anfang Juni kann einem viel Schnee einen Strich durch die Rechnung machen.
Nach dem Startfoto machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg ins Stillach-/Rappenalptal. An einer Abzweigung folgten wir leider dem Weg zur Rappenseehütte/Einödsbach, was uns nicht eingeplante 200 Höhenmeter bescherte. Also wieder zurück. Der Weg durch das Rappenalptal ist ziemlich leicht, am Ende führt der Weg jedoch nochmal sehr steil zur Speicherhütte und weiter zum Schrofenpasses. Ich hatte den Schrofenpass zum Glück schon mal zu Fuß bewältigt, sodass ich den Steig und die Leitern bereits kannte. Trotzdem verspürte ich eine gewisse Anspannung, mit dem Fahrrad diesen schmalen Felssteig zu bewältigen.
Der Weg vom Schrofenpass nach Lechleiten ist nicht gerade spektakulär, genauso wenig wie die Überquerung des Flexen- und Arlbergpasses nach St. Anton. Eigentlich war die Konstanzer Hütte (1700m) das Ziel der ersten regulären Etappe. Weder diese noch die Heilbonner Hütte hatten jedoch geöffnet (soviel zu Anfang Juni). Bis nach Galtür lagen noch 1200 Höhenmeter und ca. 40 Kilometer vor uns. An der Konstanzer Hütte angekommen wären wir beide liebend gerne geblieben. Nach einem High 5 Riegel und reichlich Wasser machten wir uns weiter auf den Weg zur Heilbronner Hütte. Die Überquerung der Rosanna forderte nochmals die volle Konzentration. Beinahe wäre ich durch die Wucht des Wassers in den Bach gestürzt. Nach einem weiteren Riegel trugen wir nun unsere Bikes mit nassen Schuhen den folgenden Hang hinauf. Ein Jahr später fand ich die Brücke über die Rosanna, welche höchstens 200 m weiter taleinwärts liegt. Nach Überquerung einiger Schneefelder konnten wir den Rest zur Heilbronner Hütte recht gut fahren. Wir stürzten uns sogleich in die Abfahrt zum Kopsstausee und weiter nach Galtür, wo wir schließlich um 19.30 Uhr erschöpft ankamen. Zum Glück fanden wir recht schnell eine Pension. Ein anstrengender Tag war geschafft.