Renato spendierte die Biere vom Vorabend und berechnete uns allen den AV-Preis für die Halbpension.
Zuerst besichtigten wir zu Fuß die "Strada del Galerie", die den Alpinis im 1. WK als Nachschubweg für die Front am
Pasubio diente. Grandioser Steig in der Steilwand, ein Pflichtbesuch für Schwindelfreie! Steffen und ich wollten
2005
mit den Bikes von unten hinauf, hatten damals aber nach dem vierten Tunnel (zum Glück) aufgegeben.
Wir fuhren auf diversen Trails über die "Sette Croci", vorbei an weiteren Überbleibsel und Mahnmale aus dem 1. WK zur
Bochetta di Foxi. Hier beginnt ein Singletrail der Extraklasse. Im oberen Teil etwas verblockt, Spitzkehren im steilen
Gelände unter einer imposanten Steilwand und im unteren Teil gnadenlos guter Flow. Dieser Trail bereitet einem
routinierten und schwindelfreien S2-Fahrer pure Freude. In Anghebini ist dann nach 1200hm Trailabfahrt Schluss.
Für heute war noch die Überquerung der Cima Carega geplant. Das hätte jedoch 800hm Schieben und Tragen bedeutet.
Zu diesem Einstieg konnte man entweder auf Asphalt oder trailig gelangen, auf jeden Fall aber zusätzliche 900
hm bergauf. Das kann man schon schaffen, wenn man die Besichtigung der "Galerie" weglässt und frühzeitig startet.
Außerdem haben wir uns für den Trail entschieden, und das bedeutete über eine Stunde Zeitverlust gegenüber
der Straße, weil wir hier 400hm schieben mussten.
Nach Erreichen des Fußweges hinauf zur Cima Carega entschied ich, die Etappe bei der nächsten Unterkunft zu beenden.
Es war zwar erst 14:30 Uhr, aber bis zu unserem Etappenziel Ala hätten wir in diesem Tempo noch mindestens sechs Stunden
benötigt (Zenons Enduro Bike wiegt 14 Kilo, Halloooooo: Hardtail). Leider war es ein normales Rifugio
und Thorsi und Zenon hatten keine Lust auf Kuscheln im Hüttenschlafsack. So fuhren wir wieder 400hm bergab
zum Albergo am Passo Fugazze.
Ich beanspruchte die Dusche zuerst. Mein Tipp: Lasst den anderen den Vortritt. Mir kam in einem 15° Grad
kalten Bad nur kaltes Wasser entgegen. Ich will nicht wissen, was meine Zimmergenossen über meine
Schreie dachten. Zenon verbrachte deutlich länger im Bad, und ich dachte: "Was 'ne harte Sau"!
Natürlich war das Wasser zwischenzeitlich heiß.
Die Route dieser Etappe war nur suboptimal. Für diesen Tag gibt es definitiv eine bessere Route nach Ala. Versuch macht
klug!