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Alpencross 2007 - 6. Etappe
Alpencross 2007
Bilder
< 5. Etappe |
13.10. |
St. Kassian - St. Vigil |
47,39 km |
1945 hm |
06:42 h |
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Der letzte Tag. Zurück ging es bei strahlend blauem Himmel über den Col de Locia durch die Fanes nach St. Vigil.
Vom Col de Locia führt bis auf ein paar wenige Schotterabschnitte abgesehen ein schöner Trail bis zur
hochmodernen Faneshütte. Dort gab es erst mal einen Cappuchino in der warmen Sonne. Von dort bikte ich auf dem
Wanderweg zur Pederü. Hier kamen mir unerwartet viele Wanderer entgegen. Von der Pederü führt ein Trail bis fast
nach St. Vigil. Von St. Kassian nach St. Vigil fast ein einziger Trail!
Ich spielte schon vor Beginn der Tour mit dem Gedanken, von St. Vigil aus einen ganz bestimmten Übergang anzusteuern.
Ich kam ca. um 14:00 Uhr in St. Vigil an, also viel zu früh, um die Tour schon zu beenden. Also quälte ich mich
nochmal zwei Stunden den Berg hoch bis ich schließlich den erwünschten Übergang erreichte. Der weitere Weg war genau,
was ich erwartete. Handtuchbreit über einem 300 Meter tiefem Abgrund. Ich rutschte gehend mit meinem Bike in der
rechten Hand die ersten Meter vom Joch hinab, bevor es eine Hangquerung unter einer senkrechten Felswand zu
meistern galt. An einem Punkt ließ ich erst Mal mein Bike zurück, um die Lage zu Fuß zu checken.
Um die Felskante kletternd, erreichte ich wieder den rutschigen Pfad über dem Abgrund. 200 Meter weiter unten sah
ich dann einen fahrbaren Trail. Alle Gedanken an ein Umkehren waren veschwunden.
Ich holte mein Bike und kletterte vorsichtig die ersten paar Meter hinab. Zuerst trug ich mein Rad wieder in der
rechten Hand haltend über dem Abgrund. Es erschien mir jedoch günstiger zu fahren (ein Mensch auf dem Rad braucht
weniger Platz als ein Mensch neben dem Rad). Also sezte ich mich auf das Rad und rollte vorsichtig bergab,
phasenweise mehr rutschend. Ich wollte unbedingt noch ein/zwei Bilder von dieser Location. Der Akku meines Fotos
gab ebenfalls langsam den Geist auf. Nach weiteren fünf Fotos war der Akku leer.
Nun lag ein Traumtrail durch ein absolut einsames Tal ca. 1000 hm hinab vor mir. Das war der krönende Abschluss
einer gigantischen Tour. Ich kam um 18:30 Uhr in St. Vigil mit leeren Akkus (Handy, Fotoapparat, Physis) an.
Alfred hatte wiederum das erstklassige Hotel Olympia für uns alleine gebucht. Der Inhaber kochte uns exklusiv
ein leckeres 4-Gänge Menü und ich war an diesem Tag der glücklichste Mensch der Welt.
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