Alfred wollte lieber direkt nach St. Vigil statt mit mir eine größere Sellarunde zu fahren. Ich fuhr hoch zur Rif. Pralongia, wo einen ein überragendes Panorama erwartet: Fanes, Lagazuoi, Sella, Marmolada, Pelmo, Civetta! Das nächste Ziel war die Marmolada. Doch erst ging es hinunter nach Arraba.
Von dort fuhr ich ein paar Kilometer die Straße zum Pordoijoch, bevor ich auf ca. 2000 m Höhe in einen unscheinbaren Schotterweg zur Porta Vescovo abbog. Oben erschien plötzlich die mächtige Marmolada. Leider ist nur noch ein kläglicher Rest des Gletschers übrig.
Ich folgte dem Viel del Pan zum Pordoijoch. Die Wanderer wunderten sich bestimmt, warum der Typ ständig vom Rad rauf und runter springt, auf dem Boden kniet, Jacke an und wieder auszieht. Aber ich machte ca. 30 Bilder mit Selbstauslöser, war ja schließlich alleine unterwegs. Meine Erwartungen wurden jedenfalls voll erfüllt. Auf dem Pordoijoch genehmigte ich mir einen Latte M. bevor ich mich auf den Weg über Sellajoch zum Grödnerjoch machte.
Von dort fuhr ich in der Abendsonne den Kolfuschger Höhenweg. In Corvara wurde es auf einmal dunkel. Finstere Wolken drangen von Norden herein und es wurde nun empfindlich kalt. Ich zog mich schnell an und raste nach St. Kassian.
In einem Handyshop fragte ich nach Ersatz für mein in Cortina vergessenes/verlorenes Ladegerät. Leider Fehlanzeige. Von nun an blieb das Handy aus! Obwohl ich im selben Hotel in St. Kassian übernachtete wie eine Nacht zuvor, war ich an diesem Tag mit vollem Marschgepäck unterwegs gewesen. Abends gab es wieder ein leckeres 5 Gänge Menü bevor ich erschöpft ins Bett fiel ... und schlecht schlief.