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Alpencross 2006 - 6. Etappe
Alpencross 2006
Bilder
Ich war froh, die Nacht
überstanden zu haben. Zum Frühstück gab es u.a. Tiramisu-Kuchen
und ein wenig italienische Konversation mit der Wirtin.
Draußen
pflegten wir unsere Bikes (Kette, Dämpfer, Gabel). Ich spendierte meiner
XTR neue Beläge, machte ein zwei Bremsungen und los ging es zurück
zum Stilfser Joch. Ich freute ich mich, Lucky bellen zu
hören. Ein Tag vorher war die TAC auf dem gleichen Weg unterwegs, hinterließ
aber bis auf ein paar Reifenabdrücke wenig Spuren. Auch alle Schilder
waren bereits wieder abmontiert. So kurbelten wir bei Superwetter durch
das Valle Forcola hinauf zur Bochetta di Forcola. Hier kam uns ein Schwabe
entgegen, den wir drei Tage zuvor schon mal dort oben trafen. Er war einen
Tag zuvor den Goldseetrail gefahren, den wir im Anschluss an die Bochetta
fahren wollten. Auf der Bochetta trafen wir diesmal einige Biker, wir waren
aber die einzigen die den Trail Richung Umbrail fuhren. In dieser Richtung
ist er ein 1a Flowtrail. Man muss kaum in die Pedale treten und kann so
richtig schön den Pfad bis zum Umbrail hinab surfen. Steffen vergab
ihm die Note "Eins mit Stern".
Vom Umbrail kurbelten
wir ca. 200 Höhenmeter hinauf zum Stilfser Joch, um von dort wieder
auf die Dreisprachenspitze zu schieben. Diesmal nahmen wir den Trail Richtung
Norden, den Goldseeweg. Dieser Weg führt kilometerlang am Steilhang
entlang, oftmals nicht einmal so breit wie ein Lenker. Im ersten Abschnitt
hatten wir grandiose Tiefblicke ins Tal. Weitaus imposanter jedoch war das
Ortlermassiv mit seinen Gletschern. Vor solch einer Kulisse bei diesem Superwetter
einen der schönsten Trails der Alpen zu befahren, ist wohl der Traum
eines jeden Bikers. Es war einfach perfekt! Mir kam es wie Stunden vor.
Plötzlich tauchte vor uns eine Busladung Wanderer auf, die wir einen
nach dem anderen auf diesem schmalen Pfad überholten. Freundlich und
gelassen lief das Aufeinandertreffen ab, machmal fuhren wir Minuten hinter
einem Wanderer her. Vor der Furkelhütte wurde der Trail phasenweise
sehr verblockt, sodass wir mit unseren Racefullies schieben mussten.
An der Furkelhütte
schließlich machten wir eine Pause, und genossen den Ausblick zum
mächtigen Ortler. Ich wollte dieses Mal nicht über die Skipiste
nach Trafoi abfahren. Also nahmen wir den Weg 17, der doch recht anspruchsvoll
war: Spitzkehren, Wurzeln, verblockte Felspassagen. Irgendwann bogen wir
auf den Weg 5 (Trimm-Dich-Pfad) bis nach Trafoi ein. Alles in allem sind
wir von der Bochetta di Frocola ca. 17 km Trail mehr oder weniger am Stück
gefahren.
Von Trafoi sind wir dann erst auf der Straße nach Gomagoi runter und
von dort nach Sulden wieder hoch gekurbelt. Es war wieder brütend heiß
und mir ging mit der Zeit das Wasser aus. Es kam leider keine Möglichkeit
mehr Getränke aufzufüllen. Am liebsten hätte ich aus einem
Wassersprenger getrunken. In Sulden musste ich erst Mal eine Cola trinken,
um dem Unterzucker entgegen zu wirken. Wir nahmen auch gleich die erste
Pension direkt gegenüber vom Supermarkt. Es war noch recht früh
am Abend, sodass wir unsere Klamotten wuschen und ein wenig chillten bevor
wir zum Essen gingen.
Beim Abendessen
besprachen wir die Strategie des nächsten Tages. Nach dem Madritschjoch,
dem höchsten Punkt der Tour, wollten wir über die Furkelscharte
ins Val di Sole. Das bedeutete aber einen Gletscher zu überqueren.
Dieses Unterfangen wollten wir nur bei gutem Wetter, guter Physis und ausreichend
Zeit riskieren.
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