Leider waren
die Betten viel zu weich, sodass ich die dritte Nacht in Folge schlecht geschlafen
habe. Auf dem Weg zum Frühstück verirrte ich mich in die Küche
der Tochter, worauf mir diese den Satz: "Das ist MEINE Küche"
an den Kopf warf. Ängstlich blieb ich stehen und suchte nach dem Frühstücksraum.
Noch einmal bekam ich zu hören, dass das ihre Küche sei. Was dachte
sich sie Nuss, was ich in ihrere Küche wollte? Ich wollte doch nur frühstücken!
Unverletzt fand ich dann den Frühstücksraum und setzte mich brav
an den mir zugewiesenen Platz. Jetzt bloß nicht kleckern, dachte ich
mir.
Bevor wir losfuhren,
zog ich erst mal meinen Steuersatz fest. Wir kurbelten die 47 Kehren zum Stilfser
Joch hoch. Oben trafen wir eine RR-Gruppe, die ebenfalls eine Alpentour
machte und ich unterhielt mich ein wenig mit ihnen. Nachdem wir neue Getränke
besorgt und alte Getränke entsorgt hatten, schoben wir hinauf auf die
Dreisprachenspitze (2.843 m). Hier begann der erste Trail des Tages, die Spitzkehren
hinab zum Umbrail. Von dort bogen wir dann auf den Trail zur Bocchetta di
Forcola ab. Hier sollte zwei Tage später auch die TAC entlang fahren,
allerding in umgekehrter Richtung. Als wir die Bochetta erreichten, konnte ich endlich
den Verlauf der Wege erkennen, den ich beim letzten Mal leider nur vermuten
konnte. Dieses Mal konnte mich nichts vom Befahren des Pedenolotrails abhalten.
Nach einer kurzen Rast und einem Austausch mit einem Schwaben, fuhren wie
erst zur Bocche di Pedenoletto und anschließend auf einem ziemlich verfallenen
Weg zur Bocchetta di Pedenolo. Es macht evtl. allerdings mehr Sinn, von der
Kaserne etwas weiter abzufahren und den breiteren Weg direkt zur Bocch. di
Pedenolo zu fahren. Was uns jetzt erwartete, übertraf meine kühnsten
Vorstellungen. Erst ging
es flowig zur Malga Pedenolo. Ab hier führt der Weg recht ausgesetzt
in einem Steilhang hinab ins Valle Forcola. Bei einem Abgang an dieser Passage
des Trails ist man mindestens schwer verletzt. Wir kamen zum Glück heil
unten an.
Wir fuhren zum Lago
di Cancano und umfuhren diesen auf der rechten Seite, um dann den Lago di
San Giacomo auf der linken Seite zu umfahren. Wir machten noch eine kurze
Pause an der Rif. S. Giacomo, bevor wir weiter durch das Valle Alpisella Richtung
Livigno fuhren, immer auf der Route der diesjährigen TAC. Eigentlich
wollten wir weiter über den Passo di Trela nach Arnoga. Ein drohendes
Gewitter mit ersten Regentropfen und die Schiebepassage hinauf ließen
uns jedoch davon Abstand nehmen. So fuhren wir so schnell wie möglich
über den Passo di Foscagno die Straße bis nach Arnoga. Dort machte
das "Viola" einen sehr verlassenen Eindruck, sodass wir im
Li
Arnoga eincheckten. Ein grandioses Zimmer und ein phantastisches Abendessen
waren der Lohn für einen anstrengenden, trailreichen Tag.