Wir übernachteten
im
Gasthof Klammer,
einer von vier Frauen geführten Pension. Wenn es sich vermeiden lässt,
rate ich von einem Besuch dort ab. Weder das Essen noch der Service waren berauschend,
die Ladies auch nicht. Als wir abends ankamen, war es recht frisch und regnete
leicht.
Der Morgen jedoch bescherte uns einen wolkenlosen Himmel. Entsetzt stellte
ich fest, dass ich mein Eigenblut vergessen hatte. Zudem litt ich unter einer
leichten Bronchitis, Bindehautentzündung und einem entzündeten
Ohrläppchen. Zu guter Letzt musste ich mich drei Tage vorher einer Wurzelbahndlung
(die dritte in drei Wochen) unterziehen. Leichte Zahnschmerzen, vor allem bei
Belastung kamen also auch noch dazu.
Um 8:00 Uhr starteten
Steffen und ich Richtung Schneebergscharte (2.726 m). Leider fanden gleichzeitig
sowohl die Tour de France als auch die Bike Transalp Challenge (TAC) statt,
sodass zu unserer Tour außer ein paar Kühen keine Zuschauer an der
Strecke standen. Statt der Straße durch das Ridnauntal zu folgen, fuhren
wir gleich bergauf nach Stransens und Rapont. Hier erwartete uns der erste kurze
Trailabschnitt. Ich war mir anfags noch total unsicher, das Biken mit dem Rucksack
auch noch vollkommen ungewohnt. Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass wir
mit dem kompletten Marschgepäck unterwegs waren. Am Ende des Tales ging
es gleich auf steilen Abschnitten richtig zur Sache, Kette links! Nach dem ersten
knackigen Anstieg fuhren wir auf Schotter der Lazzacher Alm (Poschhaus) entgegen.
Nach einer zünftigen Brotzeit (Apfelsaftschorle und Powerbar), gingen wir
die mühsame Schlepperei hinauf zur Schneebergscharte an. Dabei mussten
wir über 700 hm bewältigen und mein Zahn pochte. Oben auf der schmalen
Scharte genossen wir erst einmal die phantastische Aussicht sowohl zurück
ins Ridnauntal als auch in das vor uns liegende Passeirer Tal. Dort hinab wartete
der erste Trail auf uns. Mit jedem Meter fanden wir zu unserer gewohnten Routine
zurück, um die fahrtechnischen Herausforderungenden auf dem schmalen Weg
zu meistern. Ab der Schneeberghütte wählten wir den Knappenweg hinab
zur Timmelsjoch-Straße. Einfach Klasse! Leider sind wir Dösköppe
irrtümlich direkt von der Gostalm runter auf die Passstraße. Somit
haben wir wohl etliche Trailkilometer verschenkt und mussten viele Höhenmeter
auf der Straße vernichten, bevor wir ab Rabenstein endlich auf dem "E5"
hinab nach Moos im Passeier fahren konnten.
Dort stärkten wir uns erneut
mit einem Energieriegel, bevor wir hinauf nach Pfelders starteten. Wir wählten
auch hier statt der Straße eine Alternativroute mit mehr Höhenmetern.
Warum einfach, wenn's auch schwierig geht? So sind wir bei sengender Hitze über
den Gasthof Bruggstein nach Innerhütt. Wir mussten jedoch soviel trinken,
dass wir unsere Flaschen auf einem Bauernhof -argwöhnig beobachet von zwei
Hunden- an einem Gartenschlauch wieder auffüllen mussten.
Um 16:30 Uhr kamen
wir in Pfelders an und quartierten uns im
Pfelderer
Hof ein. Nach einem Radler und einem Stück Kuchen bezogen wir unser
Zimmer. Steffen chillte ein wenig, während ich noch etwas spazieren ging
und den Weg Richtung Eisjöchel, dem Höhepunkt der nächsten Etappe,
ausfindig machte.